Warum kann Thermopapier ohne Tinte oder Farbband drucken? Das liegt daran, dass sich auf der Oberfläche von Thermopapier eine dünne Beschichtung befindet, die spezielle Chemikalien, sogenannte Leukofarbstoffe, enthält. Leukofarbstoffe selbst sind farblos, und bei Raumtemperatur unterscheidet sich Thermopapier optisch nicht von normalem Papier.
Bei steigender Temperatur verschmelzen Leukofarbstoffe und Säuren nacheinander zu Flüssigkeiten. Die frei beweglichen Moleküle reagieren sofort, wenn sie aufeinandertreffen, sodass die Farbe schnell auf dem weißen Papier erscheint. Daher hat Thermopapier seinen Namen – erst wenn die Temperatur einen bestimmten Wert erreicht, ändert das Papier seine Farbe.
Mit anderen Worten: Beim Drucken mit Thermopapier wird die Tinte nicht im Drucker gespeichert, sondern auf das Papier aufgetragen. Wenn Sie Text oder Grafiken auf die Oberfläche von Thermopapier drucken möchten, benötigen Sie einen speziellen Drucker, einen Thermodrucker.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, einen Thermodrucker auseinanderzunehmen, werden Sie feststellen, dass sein innerer Aufbau sehr einfach ist: Es gibt keine Tintenpatrone, und die Hauptkomponenten sind die Walze und der Druckkopf.
Das zum Drucken von Belegen verwendete Thermopapier wird üblicherweise auf Rollen geliefert. Wenn eine Rolle Thermopapier in den Drucker eingelegt wird, wird sie von der Walze vorwärts transportiert und berührt den Druckkopf.
Auf der Oberfläche des Druckkopfes befinden sich viele winzige Halbleiterbauelemente, die je nach dem zu druckenden Text oder der Grafik bestimmte Bereiche des Papiers erhitzen können.
Sobald das Thermopapier mit dem Druckkopf in Kontakt kommt, verflüssigen sich Farbstoff und Säure auf der Oberfläche des Thermopapiers aufgrund der hohen Temperatur, die der Druckkopf erzeugt. Es kommt zu einer chemischen Reaktion, sodass Text oder Grafiken auf der Papieroberfläche erscheinen. Angetrieben von der Walze wird ein Einkaufsbeleg gedruckt.
Beitragszeit: 05.08.2024